Wenn es dunkler wird, nicht nur im Spätherbst, brauche ich Licht und einen Ausblick.
Doch manchmal ist der Himmel grau und undurchsichtig. Und meine Hoffnung auch. Was ist misslungen? In der Welt. In meinem Leben. Welche Menschen sind nicht mehr?
Wie geht das Trauern? Und woher kommt Hoffnung? Einen Denkanstoß brauche ich dann, wie der vom Erntedankfest in der Kita Martha Maria und dem kleinen Lied vom Regenschirm. Da sangen die Kinder:
Doch den allerschönsten Schirm, den es nur gibt,
den hat unser Vater in dem Himmel, der uns liebt.
Unter seinem Schirm sind wir wohl bewacht,
er ist über uns bei Tag und Nacht.
Oder diese kleinen Sätze über die Trauer. Sätze, die mir Hoffnung machen. Sie lauten:
Trauer geht nicht von selber weg.
Ich muss ihr fest in die Augen schauen und zu ihr sagen:
Du wirst nie stärker werden als ich.
Und dann trägt mich die Hoffnung in Gedanken an meinen Lieblingsplatz. Im Haus. Im Garten. Und die Sehnsucht wird groß: Dass ich gesund bin. Dass die Narben an Körpern und Seelen heilen. Dass ich über mein Leben bestimmen kann. Und andere über ihres. In allen Ländern. Dass die Dunkelheit endet. Und die Sorgen. Um einen Menschen. Und um die Welt. Vergangenheit und Zukunft mischen sich im Dunkeln – das Leben, das war, und das Leben, das einmal sein wird.
Und dann kommen die ersten Lichtstreifen, auch in den kurzen Tagen des Jahres, der Morgen bricht an. Meine Hoffnung wird unverschämt. Ich hoffe alles: Leben, Liebe, Heilung, Frieden.
Ja, es gibt Grund zur Hoffnung. Einen Grund außerhalb meiner selbst: Christus. Er redet nicht auf mich ein und zwingt nicht zum Durchhalten. Ist einfach da. Sagt gute Worte. Zum Beispiel diese: „Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden“. In meiner Vorstellung legt Jesus seine Hand in meine Hand und verspricht etwas. Trauer ist berechtigt. Aber es gibt noch mehr. Es gibt Hoffnung. Es gibt Leben.