Im September konnten wir wieder alle Gemeindeveranstaltungen beginnen für die Kinder und Jugendlichen und die Erwachsenen. Wir haben auf der Gemeindewiese mit 70 Menschen einen Segnungsgottesdienst zum Schuljahresbeginn und alle Anfänge gefeiert und den Nachmittag bei Kaffee und Kuchen und einem Theaterstück verbracht. Unter freiem haben 11 Konfirmandinnen und Konfirmanden Abendmahl gefeiert und in der Katholischen Kirche wurden sie gesegnet. Die Frauenkreise in Lettin und Dölau haben sich getroffen und das Begegnungscafé hat gestartet. In Lieskau gab es einen wunderbaren Ausflug zu den Kirchen in Sietzsch und Osmünde und das „Lesen in Lieskau“. In Lettin haben wir mit der Freiwilligen Feuerwehr, dem Carnecals Club und dem Sportverein das Erntefest gefeiert. Und vieles mehr.

Lasst uns aufeinander achthaben und einander an spornen zur Liebe und zu guten Werken.

So werden wir mit dem Monatsspruch für Oktober (Hebräerbrief Kapitel 10, Vers 24) eingeladen.
Die in dem Brief aus dem Neuen Testament angeschriebenen Hebräer waren Juden, die sich dem neuen Glauben an Christus zugewandt hatten. Damit verbanden sie wertvolle Wünsche: es solle ihnen und ihren Familien in einer rauen Umgebung besser gehen. Solche Wünsche sind jedoch nicht ungefährlich und waren es auch damals nicht. Es ging ihnen nämlich nicht besser. Sie wurden weder reicher noch gesünder. Und, was noch schlimmer war, sie wurden von ihrer Umgebung entweder verspottet oder, in späteren Jahren, auch verfolgt. Wohl gerade deshalb beklagen sie sich bei denen, die ihnen von Christus erzählt hatten – den Aposteln.
Und dann bekommen sie Antwort mit einem langen und nicht immer leicht verständlichen Brief. Von Geduld und Gehorsam ist da die Rede. Sie werden an Abraham erinnert, der auch Gott gegenüber gehorsam war – den Beginn dieser Geschichte haben wir beim Segnungsgottesdienst auch gehört. Allerdings ist es immer nur ein Teil der Hilfe, wenn man zu Geduld und Gehorsam ermahnt wird. So ändert sich in der Welt nichts. Das wissen wir.
Und auch der Briefschreiber wusste es wohl und schreibt diesen Satz, der unser Monatsspruch ist.
Christen müssen nie tatenlos zusehen. Sie stehen nicht am Rand der Gesellschaft, auch wenn wir eine Minderheit sind, und schauen einfach zu. Alle, die in einer Gemeinschaft leben – im Dorf, in der Stadt – haben eine Aufgabe, jeden Tag wieder: Aufeinander Achthaben. Nicht nur auf Freunde und Glaubensgeschwister, sondern auf alle Menschen, die unseren Weg kreuzen. Auch wenn unsere Kräfte klein sein sollten, kann unser Achthaben aufeinander groß sein. Der andere oder die andere geht uns etwas an. Und die Zukunft unserer Welt im Kleinen wie im Großen ist für unsere Kinder lebensnotwendig.
Den Glauben im Alltag leben kann wohl genauso beschrieben werden: Aufeinander achthaben. Damit gestalten wir unsere Welt.

Ich grüße Sie herzlich,
Ihr Eckart Warner