Prüft alles und behaltet das Gute.
Haltet Euch vom Bösen fern – wie auch immer es aussieht.
(1. Thessalonicher 5, 21-22)
Das Gute steht im Mittelpunkt der Jahreslosung für dieses Jahr.
Wie soll sich eine christliche Gemeinde verhalten, wie miteinander umgehen, woran sich orientieren? Das waren schon Fragen in den ersten Gemeinden vor knapp 2.000 Jahren.
Und Paulus schreibt ihnen, ganz zuversichtlich und dankbar. Das Gute festhalten und bewahren, das scheint eine Aufgabe bis heute zu sein. Dann erinnert der Apostel auch daran, nicht nur das Gute zu behalten, sondern sich vom Bösen, von allem, was sinnlos, widerlich, ekelhaft, zerstörerisch ist, fernzuhalten. Dabei ist ihm klar, dass alles, was uns böse begegnet, manchmal auch verkleidet im attraktiven Kleid erscheint. Das gehört zur Verlogenheit des Bösen irgendwie dazu. Für Paulus war klar: Fernhalten, unbedingt! Nicht hineinziehen lassen. Bloß nicht meinen, es sei schon nicht so schlimm. Sonst hätte das Böse schon gewonnen.
Die wirklich wichtigen Dinge des Lebens haben Folgen in unseren Beziehungen. Sie verdienen es deshalb, gut geprüft zu werden – nicht nur in dem, was sie bei mir selbst bewirken, sondern vor allem bei anderen Menschen und ebenso in der Beziehung zu Gott.
Und dafür braucht es natürlich die Frage: woran orientiert sich denn meine Entscheidung?
Paulus schreibt: Lebt nicht auf Kosten der anderen (Kap 4, 11-12). Ermutigt die Ängstlichen, kümmert euch um die Schwachen, habt Geduld mit allen, tut euch gegenseitig nur Gutes, freut euch, betet und dankt Gott für alles (Kap. 5, 14-18).
Wo es um Beziehungen, um Anerkennung und Respekt, um Offenheit füreinander geht, sollte ich mich also immer mal fragen: Was bedeutet dieses oder jenes für die Gemeinschaft? Die Antwort braucht Augenmaß und Besonnenheit.
Es bleibt eine Herausforderung, in der Schnelligkeit der flutenden Nachrichten, der geschaffenen Fakten, der erschütternden Tatsachen oder eben auch der bösen Lügen, zu prüfen, was gelten soll. Was ist gut und wahr? Worauf kann ich mich, können wir uns zusammen am besten verlassen?
Dafür schenkt Gott uns Zeit. Das Gute möge im Mittelpunkt stehen in diesem Jahr.
Herzlich,
Ihr Eckart Warner