Ostern ohne Anfassen, mit Abstand. Das hat es noch nicht gegeben. Und auch in den nächsten Wochen bleiben viele Unsicherheiten. Können wir wieder Gottesdienste feiern? Wann werden wir uns in den verschiedenen Gruppen sehen? Alle Termine sind unter Vorbehalt.
Im Evangelium nach Johannes wird erzählt: Maria Magdalena ist die erste am Grab und stellt fest, dass Jesus weg ist. Kurz darauf sieht sie ihn dann. Er spricht sie vertraulich an mit ihrem Namen, erst da erkennt sie den Auferstandenen. Er sagt: Berühre mich nicht. So hat es Martin Luther übersetzt: Rühr mich nicht an. Treffender wäre: Halt mich nicht fest. Ich muss noch weiter, damit ich für alle da sein kann.
Eine Freundin schrieb in diesen Tagen: „Und hier dämmert mir was. Nur das ‚nicht-weitermachen-wie-vorher, z.B. sich vertrauensvoll zu begegnen, sich zu umarmen zur Begrüßung, soll und kann die Erlösung bringen. Ich finde mich wieder in der Maria Magdalena, die unbedingt einen geliebten Freund berühren will.“
Abstand halten ist für viele schwer auszuhalten, besonders ohne Berührung zu leben. „Deshalb braucht es Trost. Und es kann nur helfen, daran zu glauben, dass es einer Erlösung dient – wie auch immer die genau aussehen mag. Erst in vielen Wochen wird man sehen, ob diese Hoffnung berechtigt ist. Aber auch ein anderes in der Geschichte tröstet. Jesus wendet sich an Maria, er spricht sie an. Er knüpft an ihre Beziehung an. Sie wird nicht einfach so ferngehalten, sondern Nähe wird hergestellt. Und so erlebe ich es mit euch…“ Die Freundinnen und Freunde Jesu müssen zu Ostern mit der Distanz zu ihm erst einmal umgehen. Sich berühren lassen ohne sich festzuhalten. Ein Gefühl dafür bekommen, dass Gott da ist in unserem Leben. Das ist auch für uns in dieser Zeit eine besondere Aufgabe. Danke für alles Teilen und Beistehen und Unterstützen.
Wenn Sie ein Gespräch oder Hilfe brauchen, rufen Sie bitte an. Ich sitze nicht immer am Telefon, doch rufe ich gerne zurück.
Bleiben Sie behütet!
Ich grüße Sie herzlich, Ihr Eckart Warner