Wir singen fröhliche Lieder, zünden oft viele Kerzen an, hören auf Geschichten der Bibel, die als Bild auf dem Boden sichtbar werden und zum Anfassen einladen. Gute Erzählungen sind ja keineswegs Kinderkram. Sie wirken auch bei den Erwachsenen. Wir beten für Frieden und füreinander und spüren, dass Gott bei uns ist mit seinem Segen. So feiern wir Familienkirche seit ein paar Jahren für Kleine und Große, Junge und Alte. Im Dölauer Gemeindehaus sitzen wir – oft mit 30 oder mehr Personen – im Kreis beieinander, manche stehen zwischendurch auch auf und jagen zum Beispiel Luftballons hinterher, andere schmücken das Bodenbild oder legen Blumen in die Taufschale. Im Sommer feiern wir draußen auf der Wiese. Das ist unsere Familienkirche im Pfarrbereich – offen für alle Generationen. Bei diesen Gottesdiensten und dem anschließenden gemeinsamen Essen und Erzählen erleben wir, wie lebendig unsere Gemeinden sind. Für alle ist es immer wieder zu fühlen, wie gut solche Gemeinschaft tut.
Dorothee Sölle hat ein Gedicht zum dritten Gebot geschrieben, das für unsere Sonntage und auch für die Erholungszeit im Sommer Einiges zum Nachspüren in sich birgt:
Du sollst dich selbst unterbrechen.
Zwischen Arbeiten und Konsumieren
soll Stille sein und Freude,
zwischen Aufräumen und Vorbereiten
sollst du es in dir singen hören,
Gottes altes Lied von den sechs Tagen
und dem einen, der anders ist.
Zwischen Wegschaffen und Vorplanen
sollst du dich daran erinnern
an diesen ersten Morgen,
deinen und aller Anfang,
als die Sonne aufging
ohne Zweck
und du nicht berechnet wurdest
in der Zeit, die niemandem gehört
außer dem Ewigen.
Ich wünsche eine gesegnete Sommerzeit und grüße Sie herzlich,
Ihr Eckart Warner