Der Sommer liegt uns vor den Füßen und ein langes, beeindruckendes, auch bedrücktes, Frühjahr hinter uns. Manche Möglichkeiten gibt es jetzt wieder für die Kinder in Kita und Schule, die Erwachsenen auf Arbeit, die Familienangehörigen, die sich wieder besuchen dürfen. Auch das Gemeindeleben wird langsam wieder aktiver. Doch manches, was lange schon geplant war, musste ausfallen. Manches, was vielleicht jetzt wieder möglich wäre, konnte nicht vorbereitet werden und fällt dennoch aus. So tasten wir uns voran.
Und so kommt der Sommer. Und für viele die Urlaubszeit und Reisezeit. Auch hier heißt es in diesem Jahr vielleicht noch viel mehr als sonst, sich dem Unverfügbaren auszusetzen. Wenn die Urlaubspläne neu angepasst sind, die Reiserouten erneuert, die Fahrzeuge durchgesehen sind: wir werden zu Abrahams Kindern und gehen los. Wir brechen aus dem Alltag auf in die Welt. Wir setzen uns, bei aller Planung, der Unvorhersehbarkeit des Weges aus und der Fremdheit dessen, was vor uns liegt. „Reisende wissen, was Fremdheit heißt. Sie gehen in eine fremde Welt hinein und erleben sich darin als Fremde“, schreibt der katholische Theologe Thomas Meurer. Und weiter: „ Doch wer überall fremd ist, für den wird die Unbehaustheit zum Normalzustand … Er bildet sich ein, überall zu Hause zu sein, und vergisst darüber, dass nur in die Welt hinausziehen kann, wer eine Heimat hat.“
Viele sehnen sich in diesem Jahr vielleicht mehr als sonst den Urlaub herbei. Urlaub wird zum Ausstieg aber nur, wenn ich zum Gewohnten zurück kommen kann. Und viele sehnen sich nach Vertrautem.
Vielleicht kann Bekanntes und Unbekanntes zusammen etwas Neues werden. So ähnlich wie es wohl Abraham ergangen sein mag.
Wir hoffen auf erholsamen Urlaub und wir hoffen auf eine wiedergewonnene Normalität, die wir auch zum Leben brauchen, irgendwann in der nächsten Zeit.
Wenn Sie ein Gespräch oder Hilfe brauchen, rufen Sie bitte an. Ich sitze nicht immer am Telefon, doch rufe ich gerne zurück.
Bleiben Sie behütet!
Ich grüße Sie herzlich, Ihr Eckart Warner